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Mutterseelenallein

 

Liebe Gemeinde,

Isoliert im Pflegebett - keiner darf hereinkommen - nur die vermummte Pflegerin. Lächeln unter dem Mundschutz. Berührungen mit Latexhandschuhen. Das ist grausam, wenn man sich nach Umarmungen sehnt!

Mutterseelenallein in den eigenen vier Wänden. Und von draußen droht weiterhin Gefahr. Viele von uns erleben dieses Jahr als einen großen Schmerz. Hoffentlich muss sich die totale Isolation der Pflegeheimbewohner jetzt nicht wiederholen!

Vielleicht haben wir auch die Erfahrung gemacht, dass Alleinsein nicht gleich Einsamkeit bedeuten muss. Dass sich ungeahnte Kräfte in uns öffnen, wenn wir in uns hineinhören, ins Gespräch mit unserer Seele kommen.

 

So wie Maria aus Magdala. Sie hatte Jesus verloren. Die Zukunft verbaut. Grenzenlos der Schmerz. Aber inmitten der Trostlosigkeit hört sie am Grab eine Stimme, die voller Liebe ihren Namen sagt: „Maria“.

Die Liebe ist der lange Atem des Lebens.

Einen liebevollen, behüteten Novembermonat wünscht Ihnen


Ihr Pastor Ernst – Martin Barth

Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum HERRN; denn wenn's ihr wohlgeht, so geht's euch auch wohl. (Jer 29,7)

Liebe Leserinnen und Leser,

als Monatsspruch begleitet uns im Oktober ein Vers des Propheten Jeremia. Wenn ich seine Worte lese, kann ich nur zustimmen: Das ist eine klare und positive Botschaft! Sie stammt aus alter Zeit und ist zugleich so passend und richtungweisend für unsere Gegenwart.

Die Worte stehen in einem Brief, den der Prophet Jeremia an die Judäer richtet, die nach Babylon ins Exil verschleppt worden sind, nachdem der babylonische König Nebukadnezar Jerusalem im Jahr 597 vor Christus erobert hatte.

Für die deportierten Menschen ist die Situation sehr schwer. Sie sind fern ihrer Heimat, 1000 km entfernt von ihrem Tempel in Jerusalem und hoffen auf ein baldiges Ende der Zeit im Exil. Da erreicht sie Jeremias Brief mit einer ganz anderen Zukunftsperspektive.

Monatsspruch für September 2020:
In Christus war Gott selbst am Werk, um die Welt mit sich zu versöhnen. 2. Korinther 5, 19

„Wir werden am Ende einander viel vergeben müssen.“

Der Gesundheitsminister sagte diesen Satz vor einigen Wochen.

Kein politisch gefärbter Satz war das.

Den hätte jede und jeder so sagen können, der in diesen Wochen Entscheidungen treffen muss.

Klar, hinterher wissen wir immer alles besser.

Aber jetzt, mitten in der Krise, lernen wir jeden Tag neues hinzu, stellen fest, wie schnell alte Gewissheiten nicht mehr gelten und müssen doch täglich entscheiden, was gerade nach bestem Wissen und Gewissen gut und richtig ist.

Das gilt auch in der Kirchengemeinde. Ein Hygiene-Konzept nach dem anderen musste das Presbyterium verabschieden, für Gottesdienste, Jugendarbeit, Kirchenmusik, Gemeindehäuser. Auch die Kindergärten brauchten eins.

Und alle müssen regelmäßig angepasst werden.

Ob das alles so richtig ist, wissen wir erst hinterher, wenn überhaupt.

Sicher werden dabei auch manche Fehler gemacht. Die werden wir erst im Nachhinein erkennen.

In der Gemeinde gilt ebenso: „Wir werden am Ende einander viel vergeben müssen!“

Monatsspruch August


„Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.“ Psalm 139,14


Ein Mensch dankt für sich selber. Das macht mich erstmal stutzig. Aber bei genauerem Hinsehen entdecke ich: Er dankt nicht, dass er so ein toller Hecht ist oder so eine hübsche Person, sondern, dass er so wunderbar gemacht ist. Er dankt Gott, der ihm dieses Wunder Leben geschenkt hat.


Wenn ein Baby geboren wird, ist so etwas ganz greifbar. Danke, Gott, für dieses Wunder Kind, für diesen kleinen Menschen, der so wunderbar gemacht ist.


Die Kinder werden größer und älter. In der Pubertät fällt es den Eltern dann manchmal schwer, das Wunderbare in ihrem gärenden Sprössling zu entdecken. Auch die Jugendlichen hadern des Öfteren mit sich selbst. Die Pickel sind schlimm, Figur, Haare, Haut, nichts passt. Es ist zum Verzweifeln.

Ökumenischer Monatsspruch im Juli

„Der Engel des Herrn rührte Elia an und sprach:
Steh auf und Iss.
Denn du hast einen weiten Weg vor dir“. (1. Kön 19,7)


Audio-Andacht für das Geistliche Wort im Monat Juli

HerzJuniLiebe Gemeinde,

wenn man in den sozialen Medien unterwegs ist, dann sieht man sie oft auf Fotos oder in kurzen Videos, zwei Hände die sich mit den beiden Zeigefingern und Daumen zu einem Herzen formen.

Das sind freundliche, zugewandte Bilder.
Meist mit einem Lächeln verschickt.

Und so geherzt zu sein, das tut gut. Und so wird es – so scheint es mir- verstärkt in diesen Corona-Tagen gepostet, als ein Gruß auf den Weg gebracht.

Denn solch ein Herz verbindet uns über alle Grenzen und Schwierigkeiten hinweg.

Es sagt: Sieh, ich sende Dir ein Herz.
Ein Zeichen meiner Liebe.
Meiner Zuneigung.
Meiner guten Wünsche.
Wir bleiben verbunden, was auch kommt.
Ich vergesse Dich nicht.Und dieses Herz füreinander hat ganz viel Kreativität freigesetzt.

Menschen haben unter erschwerten Bedingungen und unter Einhaltung der Hygiene-Regeln es dennoch geschafft, dass die Verbundenheit mit anderen nicht verlorengeht.

Dass Menschen zusammenkommen.

Pfingsten – Kraft, Liebe und Besonnenheit!


Ostern – in meinem Herzen hat es nicht stattgefunden. Wie soll ich an Ostern – ohne Gemeinde, ohne gemeinsames Beten und Singen, ohne vorherige Abendmahlsgemeinschaft am Gründonnerstag, ohne Karfreitagsliturgie – aufstehen und die Auferstehung feiern.

Dieses Ostern war still – trotz Glockengeläut, Posaunenschall und Internetandachten.

Jetzt sind wir in der Zeit „Pentekoste“ – das sind die 50 Tage zwischen Ostern und Pfingsten. 50 Tage bis zum nächsten großen kirchlichen Fest. Wie werden wir Pfingsten feiern? Sind wir vorbereitet?

Gott sei Dank kehrt das Leben – mit Maske und Abstandsregel – ein wenig in unserem Alltag zurück. Kleine und größere Geschäfte haben wieder geöffnet, manche Schulen haben für einen Teil der Schülerinnen und Schüler den Unterricht wieder aufgenommen. Und auch Toilettenpapier gibt es wieder genug.

„Ostern - ein starkes Stück!“


Liebe Gemeinde,

welch ernste Zeiten! Unser Leben ist bedroht. Angst und Sorge haben sich breit gemacht. Die täglichen Nachrichten über die große Zahl an Virusopfern löst Entsetzen aus.


Unsere Regierung, die Mitarbeitenden in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen und viele andere arbeiten weit über ihre Kräfte hinaus.

Je unruhiger die Zeiten desto wichtiger wird es nun, sich an die Regeln zu halten. Dass wir besonnen und ruhig zu bleiben, aber auch aufmerksam auf die, die jetzt unsere besondere Hilfe brauchen.


Aber es kann auch eine andere „Lebenskunst“ helfen. Eine „Lebenskunst“, die den Kopf nicht in den Sand stecken lässt. Die uns bescheiden macht, aber den Blick nicht einengt auf die Not allein. Die durch neue Einfälle, aber vor allem durch gemeinsames Zusammenhalten unsere Hoffnung wach hält.

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https://7wochenohne.evangelisch.de/downloads


Liebe Leserinnen und Leser,


das Foto finde ich stark: Zwei Jungen mit feschen Fliegermützen liegen übereinander auf einem Skateboard. Sie haben die Arme ausgebreitet und rollen einen asphaltierten Weg hinunter. Ich kann mir gut vorstellen, dass die beiden sich wie mutige Luftfahrtpioniere in einem Doppeldeckerflugzeug fühlen. Zweifellos haben sie viel Spaß bei ihrem „Flug“. Ob dabei etwas passieren könnte, vielleicht dass sie sich die Arme aufschrammen könnten, falls sie aus dem Gleichgewicht geraten, das fragen sich höchstens Erwachsene.


Das Foto gehört zum Motiv der diesjährigen Fastenaktion der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die Aktion „Sieben Wochen Ohne“ lädt jedes Jahr dazu ein, die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern bewusst zu gestalten, mit einem Fasten, das sich nicht auf Nahrungs- oder Genussmittel bezieht, sondern im Kopf geschieht. Es geht darum, auf bestimmte Einstellungen oder Verhaltensweisen zu verzichten und herauszufinden, wie sich das Leben mit einer neuen Perspektive anfühlt.


In diesem Jahr heißt das Motto der Aktion „Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus“. Dieser Gedanke spricht mich an: Pessimismus fasten!