Weihnachten 1Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer , arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin.

Sacharja 9, 9

                                                   

Dieser Vers des Propheten Sacharja steht über dem 1. Advent.

So bescheiden hätten wir es gerne von den Machthabern unserer Tage.

Stattdessen machen sie große Worte, oder klopfen hohle Sprüche.

Manche halten Wutreden oder zeigen Drohgebärden und mimen den starken Mann.

Vielen scheint das zu gefallen. Sie geben ihnen ihre Stimme.

Als Jesus in Jerusalem einzog haben viele ihn auch für so einen gehalten - einen, der große Worte macht, aufräumt mit den Besatzern und der Ungerechtigkeit - ein starker Mann eben.

„Hosianna“ haben sie ihm zugejubelt.

Doch das hielt nicht lange an.

Als sie merkten, „dieser König ist ganz anders“, da haben viele ihn fallen gelassen.

Sanftmütig, arm, demütig, das passte nicht ins Bild.

Dabei hätten sie es wissen können - wenn sie bei Sacharja nachgelesen hätten.

Dieser König ist anders - anders als alle menschlichen Herrscher - kein Gernegroß, kein Sprücheklopfer.

 

Er ist ein König der Herzen. Ein Helfer - warmherzig und zugewandt.

Er sucht nach dem, was die Menschen brauchen. Ihm liegt ihr Wohl am Herzen - und zwar das von allen.

So wendet er sich an die, die sonst keiner mehr haben will, an die Schwachen, Entrechteten, Kranken, Hilflosen, Heimatlosen und Einsamen. Ihnen gilt sein besonderes Augenmerk.

Doch er kommt auch zu uns. Gottes Licht bringt er in unsere kalte Welt. In unseren Herzen zündet er es an, damit wir werden wie er, warmherzig und zugewandt.

Möge er doch auch die Herzen derer erreichen, die in diesen Tagen nach Macht gieren und dabei alle Warmherzigkeit vermissen lassen.

Und wenn nicht - dann lassen wir uns doch erwärmen und machen den Anfang -
damit Weihnachten werden kann in unserer Welt.

In diesem Sinne eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.

Ihr Pfarrer Peter Spelsberg