"Wo Gott gefeiert wird und Musik erklingt"
An der Cranger Straße zwischen Erle und Buer steht in Höhe der Haunerfeldstraße die Matthäuskirche. Eingebettet in die weite, grüne Umgebung der alten Flurschaft Middelich wurde die Matthäuskirche am Rande des großen Hauptfriedhofs, des Stadtwaldes und der Parkanlage Schloss Berge im Jahre 1960 erbaut.
Zunächst fällt der 35 m hohe Turm auf. Ganz oben von seinen Glocken hat man einen weiten Blick über die Christus–Kirchengemeinde, über das Dach der Arena bis hin zum Gasometer und dem Sender Langenberg. Konfirmanden, Kindergruppen und Freunde der Fotografie kommen vom "Campanile Buers" – wie man den Turm früher nannte – ganz auf ihre Kosten.
Die Pergola – oft ein beliebter Platz zum Glas Sekt in den Konzertpausen oder nach Trauungen – erlaubt einen freien Blick von außen in die Kirche. Dies ist Zeichen für Jesu Einladung: "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken!" (Mt 11,28)
Das Evangelium soll hinaus in die Welt, da schottet man sich nicht ab, so die Idee des ersten Middelicher Presbyteriums, das einem Entwurf der Architekten Prof. Marschall aus Marl und Glasmeier aus Gelsenkirchen folgte.
Beim Eintritt in die Kirche empfängt uns ein lichtoffener Raum, in dessen Fenstern die Morgensonne mit den Schatten der Bäume spielt und abends die umlaufenden Kerzen einen stimmungsvollen Schein verbreiten.
Der Kirchraum mußte 2009 wegen dringender Mängel renoviert werden. Bei dieser Gelegenheit wurde er auch umgestaltet. Unter Beratung des Architekten Roland Berner, Landeskirchenamt Bielefeld und des Architekten Ralf Chilinski, Gelsenkirchen, beschloss das damalige Presbyterium Buer–Middelich die Durchführung der Arbeiten im Kirchinneren und am Kirchturm.
Die Grundform der Matthäuskirche ist das "Oktogon", das Achteck. In der Mitte steht der Altar, kubisch gehalten in Form eines ausgestanzten Kreuzes. Um den Altar herum feiert die Gemeinde Abendmahl. Die Bänke (220 Plätze, zzgl. 230 Stühle) sind um den Altar gruppiert und konzentrieren den Blick auf die Mitte des Raumes und auf die Bronzeplastik des gekreuzigten und auferstandenen Christus.
Die neuen "Prinzipalstücke" wurden vom Künstler Oswald Krause–Rischard aus Wetter entworfen. Er arbeitet vor allem mit einfachem, warmem Holz. Das Glas an Kanzel, Lektorenpult und Taufschale will dabei den ursprünglichen Industriecharakter der Kirche beibehalten.
Die Matthäuskirche ist ein schlichter, klarer Raum. Ein Raum des Redens und Hörens.
Ein Raum der Begegnung und Freude. Ein Raum der Gottesfeier und der Musik.
Die flexiblen Elemente ermöglichen bei einer festen Grundstruktur jederzeit andere Formen. So sind unterschiedliche Gottesdienste sowie Konzerte und Ausstellungen möglich.
Die Matthäuskirche ist Spielstätte der Neuen Philharmonie Westfalen und anderer bekannter Künstler und Ensembles.
Sie besitzt eine Schuke–Orgel mit 18 Registern (1960) und einen Feurich–Flügel, 2,20m (1985).
Die kulturelle Arbeit wird von KeK e.V. (www.kek-middelich.de) in Kooperation mit der Ev. Christus–Kirchengemeinde Buer durchgeführt.
Im Jahre 2006 veröffentlichte die damalige Kirchengemeinde Buer-Middelich eine Festschrift zum 50-jährigen Gemeindejubiläum, in der die vielfältigen Aspekte des Gemeindelebens dokumentiert sind (siehe die Festschrift "50 Jahre Evangelische Kirchengemeinde Buer-Middelich").
Ergänzend dazu wurde im Jahre 2010 im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Kirchenraums der Matthäus-Kirche die "Bau-
geschichte" in einer weiteren Festschrift dargestellt, in der auch das theologische Verständnis des "neuen Kirchenraumes" erläutert ist (siehe die Festschrift "50 Jahre Matthäus-Kirche").