Pfingsten – Kraft, Liebe und Besonnenheit!


Ostern – in meinem Herzen hat es nicht stattgefunden. Wie soll ich an Ostern – ohne Gemeinde, ohne gemeinsames Beten und Singen, ohne vorherige Abendmahlsgemeinschaft am Gründonnerstag, ohne Karfreitagsliturgie – aufstehen und die Auferstehung feiern.

Dieses Ostern war still – trotz Glockengeläut, Posaunenschall und Internetandachten.

Jetzt sind wir in der Zeit „Pentekoste“ – das sind die 50 Tage zwischen Ostern und Pfingsten. 50 Tage bis zum nächsten großen kirchlichen Fest. Wie werden wir Pfingsten feiern? Sind wir vorbereitet?

Gott sei Dank kehrt das Leben – mit Maske und Abstandsregel – ein wenig in unserem Alltag zurück. Kleine und größere Geschäfte haben wieder geöffnet, manche Schulen haben für einen Teil der Schülerinnen und Schüler den Unterricht wieder aufgenommen. Und auch Toilettenpapier gibt es wieder genug.

Was bleibt an Einschränkungen? Was wird wieder erlaubt sein? Wann und wo werden wir Pfingsten feiern?

Die Corona-Pandemie, diese Krise mit vielen Toten auf der ganzen Welt, hat unser Leben tief getroffen, aber wird sie uns auch tief und entscheidend verändern? Werden wir zurückkehren zum gewohnten Alltag?

Vielleicht kann diese Zeit – zwischen Ostern und Pfingsten – uns zum Nachdenken bringen, uns einen „neuen“ Lebensatmen einhauchen.

An Pfingsten feiern wir den »Geburtstag der Kirche«, das Fest der »Geistausgießung«. Gottes Geist ermöglicht uns, einander zu verstehen: die auferlegten Einschränkungen, die Begrenzung der sozialen Kontakte, die Ängste vor Krankheit und gleichzeitig die Sehnsucht nach „Normalität“, nach geregelten Arbeitsbedingungen und fröhlichem Kinderspiel auf den Straßen.

Das Corona-Virus hat uns ausgebremst und unseren Alltag radikal verändert. „Nur gemeinsam“ – so hat es Angela Merkel formuliert – „können wir diese Krise meistern“. Seither lernen wir täglich neu, diesen Satz zu leben: am Arbeitsplatz, im Home-Office, in den Einkaufsläden, in der Nachbarschaft.

Wie feiern wir Pfingsten? Wieder anders, wieder ganz neu. Mögen wir Wege finden, im und mit dem Geist Gottes dieses Fest zu feiern. Denn »Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit« (1. Timotheus 1,7).


Ihr
Frank Füting