In der Adventszeit sind sie wieder überall zu sehen. In den Fenstern. Über den Straßen gespannt.

In den Fußgängerzonen. An den Häuserwänden. Überall leuchten sie uns entgegen.

Lichter. Strahlend hell. Funkelnd.

Doch manch einem ist auch in dieser Zeit gar nicht nach Leuchten und Strahlen zumute, weil sich vielleicht ein Schatten über ihr Leben gelegt hat, weil sie einen lieben Menschen verloren haben, sie sich einsam und verlassen fühlen. Weil Sorgen sie bedrücken. Ein Konflikt ihr Leben beschwert. Weil ihnen in all den Anforderungen des Alltages einfach die Kraft zum Leben fehlt.

Da kann man dann manchmal das Gefühl haben: Alles um einen herum leuchtet, nur in mir ist es dunkel.

Da hinein hören wir die Worte des Montasspruches Dezember aus dem Buch des Propheten Jesaja. Da heißt es:

Wer im Dunkel lebt und wem kein Licht leuchtet, der vertraue auf den Namen des Herrn und verlasse sich auf seinen Gott.

Jesaja 50,10

Woher nimmt der Prophet Jesaja eigentlich diese Zuversicht?

Ich glaube, weil er die Erfahrung gemacht hat -so wie Menschen vor ihm und nach ihm-, dass Gott uns Menschen auch in der größten Dunkelheit unseres Lebens nie alleine lässt. Dass sein Licht auch dort hinein scheint. Gegen alle Dunkelheit. Dass Gott gerade auch da bei uns ist.

Dass wir immer und überall zu ihm kommen können, mit all dem was uns bewegt und beschäftig, belastet und bedrückt. Und dass er uns hört und helfen wird.

Denn Gott weiß, wie es uns geht. Und was wir brauchen. Weil er selbst Mensch geworden ist.

Davon erzählt Weihnachten.

Er selbst hat am Kreuz Dunkelheit erfahren. Aber am Ende hat das Leben gesiegt.

Davon erzählt der Ostermorgen.

Und so dürfen auch wir darauf vertrauen, dass er uns nicht alleine lässt in den Dunkelheiten des Lebens. Dass er uns nachgeht mit seinem Licht, das auch für uns scheint und das heil und hell machen will, was unser Leben beschwert.

Denn wir alle sind Gottes Kinder, die er unaussprechlich lieb hat.

Sicher, damit ist das Dunkel nicht mit einem Mal verschwunden, aber ich weiß, ich muss es nicht mehr alleine tragen. Denn Gott ist mit mir. Mit seiner Kraft. Mit seinem Licht.


Dass sie das erleben, das wünsche ich Ihnen allen.

Ihr Pfarrer Peter Schmidt