Bild dez 2013

In ihm war das Leben, und das Leben war
das Licht des Menschen!

Johannes 1,4


Weihnachten kommt!


Liebe Leserin. Lieber Leser.

Es ist Samstag. Ich sehe die Nachrichten. Die Aufräumarbeiten in Tacloban sind eines der Hauptthemen. Ich sehe die Zerstörung – wieder einmal. Meine Gedanken fangen an abzuschweifen. Doch plötzlich erregt etwas meine Aufmerksamkeit. Mitten in dem Chaos sehe ich Kinder. Sie stehen um ein Objekt herum – einen giftgrünen Plastikbaum, der völlig unbeschädigt ist. Und sie schmücken ihn! Mit allem, was sie finden. Kugeln, die noch ganz sind, kleinen Engelsfiguren und einer Lichterkette - damit es zu Weihnachten wieder ein wenig hell wird dort - in Tacloban.

Weihnachten! Ja, ich merke, es wird Weihnachten!
Weihnachten kommt, unaufhaltsam, selbst in die chaotischsten Verhältnisse hinein wird es Weihnachten.

„Ja", sagt einer der Männer, „es wird ein trauriges Fest, ohne Haus, ohne Geld, ohne Essen."
Aber es wird trotzdem ein Fest geben.
Weihnachten fällt nicht aus, auch nicht in Tacloban. Es wird Weihnachten!

Weihnachten kommt. Und mit ihm vielerlei Lichter. Es wird hell bei uns in unseren Häusern, auf den Straßen, in unserer Stadt.
Auch in Tacloban werden Kerzen brennen – kleine Hoffnungsschimmer in einer sonst trostlosen Umgebung.

Der Monatsspruch für Dezember spricht auch von einem Hoffnungsschimmer. Zu Beginn des Johannesevangeliums heißt es:
In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

Was Johannes hier zu formulieren versucht ist nichts anderes als die Botschaft von Weihnachten: Gott kommt uns nahe! Gott kommt in unsere Welt. Er will unser Leben hell machen – unabhängig davon, wie dunkel es uns momentan erscheint.

Mitten in unsere oft unheile Welt kommt Gott.
Ein Stück Frieden, ein Stück Leben, voller Licht. Ein Kind, das Hoffnung verheißt.

Weihnachten kommt. Für jeden und jede von uns wird es Weihnachten.
Für den Hektiker, der am 23. Dezember loszieht, um Geschenke zu kaufen. Für die überarbeitete Mutter, die neben den drei Kindern auch noch die ganze Verwandtschaft zum Essen erwartet. Für die Trauernden, die ihr erstes Weihnachten ohne den geliebten Menschen verbringen müssen und für die Unbeschwerten, die, ein Weihnachtslied summend, auf der Straße unterwegs sind.

Weihnachten kommt. Strahlend für die Einen, weil sie auf ein frohes und herrliches Fest zugehen, für die Anderen als kleiner Hoffnungsschimmer nur, weil sie mit Angst oder Trauer zu kämpfen haben.
Aber Gott kommt. Gottes Licht erstrahlt. Bei jedem und jeder von uns.
Niemand soll im Dunkeln bleiben. Das ist die Hoffnung, die Weihnachten bringt.

Ich wünsche Ihnen, dass sie ein Weihnachtsfest erleben, wie Sie es gerade brauchen, um die liebende Nähe Gottes, sein Licht, zu spüren. Sei es als strahlendes Licht, sei es als kleiner Hoffnungsschimmer.

Es wird Weihnachten – auch für Sie!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit und Gottes Begleitung für das kommende Jahr!

Vikarin Schmidt